Träumereien auf der Stuttgarter Gänsheide: Ausblicke, schöne Villen und Künstlerkolonie

Stuttgart, Haltestelle Bubenbad

Verwunschene Villen, verträumte Wege und Aussichtspunkte: Die Gänsheide hat ihren speziellen Charme und ihr besonderes kulturelles Leben bewahrt. Erst um 1900 besiedelt, lebten hier früher Künstler wie Albert Kappus oder Sally West, welche die Gänsheide mit stimmungsvollen Landschaftsbildern auch auf die Leinwand bannten. Schriftsteller waren auf der Gänsheide zu Hause wie der Erfolgsschriftsteller Friedrich Hackländer, der sich hier ein Landhaus baute. Robert Bosch errichtete seine Villa im Stil der italienischen Frührenaissance, aber such moderne Gebäude wie das Haus Ketteler aus den 1950er Jahren sind hier zu finden. Ein original erhaltenes Anwesen von Paul Bonatz beherbergt heute die Galerie Valentien. Baronin Helene von Reitzenstein ließ die nach ihr benannte Villa erbauen, heute Amtssitz des Staatsministeriums; nicht weit entfernt steht das Künstlerhaus des Württembergischen Kunstvereins. - Führung: Bernd Möbs, Stuttgart

Euroo15

Auf den Spuren der Franziska von Hohenheim und der Familie Grävenitz im Brenztal

Abfahrt: Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße, Parkbucht beim Haus der Geschichte

Vielfach bekannter als die Gemahlinnen der württembergischen Herzöge sind ihre Mätressen. Wer kennt sie nicht in Württemberg - Christina Wilhelmine von Grävenitz (1665-1744), die Mätresse des Herzogs Eberhard Ludwig, oder Franziska von Hohenheim (1748-1811), seit 1772 offizielle Mätresse, seit 1785 zweite Ehefrau des Herzogs Carl Eugen von Württemberg. Weniger bekannt ist, dass diese auf ihren Privatgütern selbst Herrscherinnen mit Rechten und Pflichten waren. Auf der Fahrt ins Brenztal lernen Sie die beiden Frauen aus einem anderen Blickwinkel und an weitgehend unbekannten Erinnerungsorten kennen.
Unser erstes Ziel ist Brenz, im 17. Jh. die Nebenresidenz der Herzöge von Württemberg-Weiltingen. Von 1727 bis 1733 waren Schloss samt Gut und Marktflecken im Besitz der "Landverderberin" Christina Wilhelmine von Grävenitz. Das Schloss im Renaissancestil beherbergt heute das Heimatmuseum. Die spätromanische Gallusikrche gehört zu den besonderen Schmuckkirchen des Landes. Ihre klare Architektur und ihr eindrucksvoller Bilderschmuck ziehen auch heute noch viele Besucher an.
Nach dem Mittagessen spazieren wir über die historische Allee nach Bächingen. Den Weg benutzten bereits Franziska und Carl Eugen, um in das Dorf zu gelangen. Franziska von Hohenheim hatte 1791 das Schloss, einen dreigeschossigen Sattelbau, gekauft; bis zu ihrem Tod hielt sie dort eine kleine Hofhaltung. Das Schloss befindet sich heute in Privatbesitz und kann nur von außen besichtigt werden. Ein bemerkenswertes Baudenkmal ist die Nikolaikirche. Sie wurde bereits im 15. Jahrhundert errichtet und 1752 umgebaut. Auch die zugehörige Friedhofsmauer ist in weiten Teilen gut erhalten.
Den Abschluss bildet das reizvolle Städtchen Haunsheim. Seit dem Hochmittelalter war Haunsheim Sitz einer Adelsherrschaft. Die schwäbische Reichsritterschaft herrschte im 16. und 17. Jh. über das heutige Gemeindegebiet. Besonders sehenswert ist die evangelische Dreifaltigkeitskirche von 1609. Der einschiffige Wandpfeilerbau gilt heute als der einzige Renaissancebau in Deutschland, der den Augsburger Stil unter Elias Holl unverfälscht zeigt. - Leitung und Führung: Dr. Johannes Moosdiele-Hitzler, Nördlingen. - Kosten: 68 Euro p. P.

Euro68

Zweitägige Studienfahrt: Württemberg und das Elsass – 700 Jahre gemeinsame Geschichte

Abfahrt: Stuttgart, Konrad-Adenauer-Straße, Parkbucht beim Haus der Geschichte

Im Jahr 1324 erwarb Graf Ulrich III. von Württemberg die Grafschaft Horburg und die Herrschaft Reichenweier im Elsass. Damit begann eine 700-jährige gemeinsame Geschichte, an die mit dieser Exkursion erinnert werden soll. Der erste Stopp auf der Fahrt ins Elsass gilt dem kleinen Ort Hunawihr, das aufgrund seines intakten Ortsbilds zu den schönsten Dörfern Frankreichs zählt. Sehenswert ist vor allem die gotische Kirche St. Jakobus. Von Hunwaihr ist es nicht mehr weit bis nach Riquewihr, wo wir unser Hotel beziehen. Am Nachmittag steht zunächst das dortige Schloss auf dem Programm, wo die kulturhistorische Ausstellung des Hauptstaatsarchivs präsentiert wird, welche die vielfältigen Verbindungen zwischen Württemberg und dem Elsass thematisiert. Vom besonderen Flair Riquewihrs können wir uns bei einem anschließenden Spaziergang überzeugen. Zu Riquewihr gehört unbedingt der Weinbau, so darf auch eine Weinprobe nicht fehlen. Den Abend beschließt ein gemeinsames Abendessen in einem typischen elsässischen Lokal. Am Freitag, 6.09., folgt mit Colmar ein weiteres attraktives Ziel. Ein Highlight ist der Besuch des Unterlinden-Museums, das seinen internationalen Ruf dem weltberühmten Isenheimer Altar verdankt. Ein geführter Stadtrundgang leitet anschließend zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der schönen Stadt. Auf der Rückfahrt besuchen wir noch Sélestat (Schletttadt), das während der Renaissance ein goldenes Zeitalter erlebte. Die dortige Humanistenbibliothek verfügt über einen Schatz mit 154 mittelalterlichen Handschriften, von denen ein Teil zum Weltdokumentenerbe der UNESCO zählt. Die hübsche Altstadt lädt mit verwinkelten Gassen zum Spaziergang ein, bevor die Rückfahrt nach Stuttgart angetreten wird. - Leitung: Dr. Nicole Bickhoff und Prof. Dr. Peter Rückert, Stuttgart; qualifizierte Führungen in Colman und Sélestat. - Kosten: 240,- Euro p. P. im DZ, 270,- im EZ (inkl. Busfahrt, Übernachtung, Abendessen, sämtliche Eintritte und Führungen).

Euro240

Fachwerkstadt Schorndorf

Schorndorf, Rathaus, Marktplatz 1

Schorndorf ist nicht nur die Geburtsstadt Gottlieb Daimlers und Reinhold Maiers, des ersten Ministerpräsidenten des neu gegründeten Bundeslandes Baden-Württemberg. Schorndorf besticht vor allem durch die gut erhaltene Innenstadt, die als Gesamtheit unter Denkmalschutz steht. Mittelpunkt ist der Marktplatz mit seiner pittoresken Fachwerkkulisse, einer der schönsten Plätze seiner Art in Süddeutschland. Das stattliche Burgschloss, heute Sitz des Amtsgerichts, ließ 1538 Herzog Urich erbauen. Es war Eckpfeiler einer mit großem Aufwand errichteten Festung. -
Die Führung umfasst wesentliche Stationen der Schorndorfer Stadtgeschichte, verknüpft mit den Lebensgeschichten bekannter und weniger bekannter Schorndorfer Persönlichkeiten. -
Führung: Dr. Holger Dietrich, Schorndorf

Euro10

Die Grabkapelle auf dem Württemberg

Stuttgart-Rotenberg, Grabkapelle, Verwaltungsgebäude

Die Grabkapelle in Stuttgart-Rotenberg wurde 1819 bis 1821 offiziell als Grablege für die jung verstorbene Zarentochter und Königin Catharina Pavlovna von Württemberg (1788-1819) auf Anweisung ihres Mannes König Wilhelm I. errichtet. Heute oft als Mythos einer "ewigen Liebe" verklärt, war die Erbauung und Gestaltung der Grabkapelle aber auch mit einem beträchtlichen politischen und dynastischen Kalkül des Königs verbunden, der sich bei der Entscheidung für die Begräbnisstätte im Frühjahr 1819 nicht allein von rein emotionalen Beweggründen leiten ließ. Darauf verweist noch heute die eher ungewöhnliche Form der Kapelle als Bestattunsgort für eine russisch-orthodoxe Prinzessin - was sich jedoch erst auf den Zweiten Blick und im vergleich mit den teilweise zeitgleich entstandenen Grablegen für die ebenfalls früh verstorbenen Schwestern Cataharians zeigt. Die Frage nach den offiziellen und inoffiziellen Beweggründen Wilhelms I. für die Errichtung und Gestaltung der Kapelle ebenso wie deren Wahrnehmung und Nutzung sollen in der Führung erläutert werden. - Führung: Oberkonservatorin Dr. Patricia Peschel, Stuttgart

Euro8

Ausstellungsführung: Ein königlicher Traum. Wiederentdeckte Pläne für Schloss Rosenstein

Hauptstaatsarchiv Stuttgart Konrad-Adenauer-Straße 4, Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland

Im Dezember 2022 erwarb das Landesarchiv Baden-Württemberg Planentwürfe des berühmten französischen Architekten Pierre Fontaine für Schloss Rosenstein, die zuvor lange als verschollen galten. Die Rückkehr der wertvollen Zeichnungen in die ehemalige Residenzstadt wird mit einer Ausstellung im Hauptstaatsarchiv gewürdigt. Die Schau richtet den Blick zunächst auf die Auftraggeber des Schlosses, Königin Katharina und König Wilhelm von Württemberg. Im Mittelpunkt stehen 14 Planentwürfe Fontaines, die zum ersten Mal der Öffentlichkeit präsentiert werden. Sie sahen eine gewaltige Anlage vor, die jedoch weder dem Wunsch des Königs nach Schlichtheit noch seinen Kostenvorstellungen entsprachen. Interessante Einblicke bietet der Vergleich der Pläne Fontaines mit den Entwürfen der anderen am Wettbewerb teilnehmenden Baumeister. - Führung: Dr. Thomas Fritz, Hauptstaatsarchiv Stuttgart

Free

Buchvorstellung, Lesung und Gespräch: Licht und Schatten im Land der Freiheit. Auf den Spuren zweier Stuttgarter Auswanderer

Hauptstaatsarchiv Stuttgart Konrad-Adenauer-Straße 4, Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland

Es war ein Zufallsfund: Als der Vater des Autors die Garage aufräumen wollte, stieß er auf einen alten Holzkoffer, darin ein verschnürtes Bündel von Briefen, abgeschickt in Städten und Wildnissen der Neuen Welt, adressiert an die Verwandtschaft daheim in Stuttgart. Udo Zindel hat in jahrelanger Recherche an den Originalschauplätzen, in Archiven, Bibliotheken und Museen das Leben der Schreiber der Briefe, seine Ururgroßonkel, erforscht. Die beiden Brüder waren 1847 bzw. 1849 in die Vereinigten Staaten von Amerika gesegelt, brachten es aber zu nichts Bedeutendem. Sie blieben Namenlose, wie Hunderttausende andere Einwanderer. Lesung und Gespräch geben Einblick in ein spannendes Rechercheprojekt und das Schicksal zweier Stuttgarter im 19. Jahrhundert, die von den Zeitläuften durch ihr Leben getrieben wurden und deutsche und amerikanische Geschichte "von unten" erlebten. - Udo Zindel, Historiker, Autor und Redakteur, arbeitete als Hörfunk-Reporter, Feature-Autor, Redakteur und Regisseur für die Kulturprogramme des SWR und anderer ARD-Rundfunkanstalten. Seine Features wurden mehrfach ausgezeichnet.

Free

Tagung: Parlamentarismus im deutschen Südwesten nach 1945

Hauptstaatsarchiv Stuttgart Konrad-Adenauer-Straße 4, Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland

Der bundesdeutsche Parlamentarismus - im Bund wie in den Ländern - zählt nicht zu den bevorzugten Themen der historischen Forschung. Erst seit wenigen Jahren liegt eine Gesamtdarstellung der Entwicklung des Bundestages im Zeitraum 1949 bis 1969 vor. Über die Geschichte des Landesparlamentarismus in Baden-Württemberg informieren lediglich zwei populäre Überblickswerke.
Die Tagung möchte Impulse für eine stärkere Beschäftigung mit der Geschichte der südwestdeutschen Landtage nach 1945 geben. Dabei sollen sowohl die Anfänge des Parlamentarismus in der Nachkriegszeit wie auch der Blick zurück in die NS-Zeit im Mittelpunkt stehen: Inwiefern fanden sich unter den Abgeordneten Täter und Verfolgte des Nationalsozialismus? Darüber hinaus rücken Funktionen und Arbeitsweisen speziell des Stuttgarter Landtags, die Tätigkeit der dort vertretenen Parteien, der Fraktionen und Ausschüsse in den Fokus der Aufmerksamkeit. Schließlich sollen sozial- und kulturgeschichtliche Fragestellungen aufgegriffen werden, wie die Rolle von Frauen und die architektonische Gestaltung der verschiedenen Stuttgarter Parlamentsgebäude.

Free

Regina Fürsich, Stuttgart: „Um wenigstens aus dem Schiffbruch zu retten, was noch gerettet werden kann“ – die freie Reichsritterschaft um 1800

Hauptstaatsarchiv Stuttgart Konrad-Adenauer-Straße 4, Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland

Sie selbst sah sich als Kleinod des deutschen Kaisertums, ihre Gegner diffamierten sie als Allianz von Zaunkönigen: Die freie, unmittelbare Reichsritterschaft stellte zweifellos ein Kuriosum im Alten Reich dar. Hunderte von Niederadelsfamilien waren in dieser Korporation lose zusammengeschlossen. Zwar waren sie nicht auf dem Reichstag vertreten, aber dennoch direkt dem Kaiser unterstellt. Besaß manch einzelner Reichsritter nicht mehr als ein einziges Dorf, so waren andere Großgrundbesitzer. Insgesamt verfügte die Reichsritterschaft über mehr Fläche und Untertanen als so mancher Reichsstand.
In der turbulenten Zeit der Kriege und Krisen um 1800 verloren selbst mächtige Reichsstädte und geistliche Fürsten noch vor dem Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation ihren Status durch Mediatisierung und Säkularisation. Doch die Reichsritterschaft konnte sich trotz aller Widrigkeiten und selbst gegen den Willen manch mächtiger Reichsfürsten nahezu bis zum Untergang des Alten Reiches behaupten. Der Vortrag beleuchtet, wie die Reichsritterschaft als Korporation durch diese Phase grundlegender Transformation navigierte.

Free

Besuch der Ausstellung des Archäologischen Landesmuseums „THE hidden LÄND – Wir im ersten Jahrtausend“

Stuttgart, Kunstgebäude am Schlossplatz

Die Große Landesausstellung „THE hidden LÄND“ präsentiert anhand spektakulärer nationaler und internationaler Funde und auf der Grundlage neuester Forschungsergebnisse das Leben im ersten nachchristlichen Jahrtausend im deutschen Südwesten. Aufbauend auf Entdeckungen und Ausgrabungen der letzten Jahrzehnte führt die archäologische Forschung die Besucherinnen und Besucher in eine Zeit voller Umbrüche, zeigt aber auch Entwicklungen auf, die noch heute die Basis unseres Lebens sind. Die Schau bietet eine Zeitreise zu den Römern, Sueben, Alamannen, Franken und Schwaben und erhellt bedeutsame Lebensbereiche von der römischen Epoche über die Völkerwanderungszeit bis ins Frühmittelalter. Wer waren die Menschen, die uns vorangegangen sind? Was prägte ihr Zusammenleben? Diesen und anderen Fragen geht die Ausstellung in einer packenden Inszenierung nach. - Führung: Dr. Nina Willburger, Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg

Euro14

Prof. Dr. Gerhard Fritz, Murrhardt: Die Krise des 14. Jahrhunderts: Klima und Krieg, Pest und Hunger

Hauptstaatsarchiv Stuttgart Konrad-Adenauer-Straße 4, Stuttgart, Baden-Württemberg, Deutschland

Die sogenannte Krise des 14. Jahrhunderts gilt als tiefer Einschnitt in der europäischen Geschichte. Allein durch die Pest sollen 30 bis 50 Prozent der Bevölkerung umgekommen sein, so dass manche Historiker die Folgen der Pest mit denen eines Atomkriegs vergleichen. In der Tat gibt es dramatische Berichte aus den italienischen Städten. Aber bislang ist nicht grundlegend erforscht worden, wie der südwestdeutsche Raum samt seinen Nachbargebieten durch diese Turbulenzen gekommen ist. Der Referent hat diese Forschungslücke mit seiner 2024 erschienenen Arbeit geschlossen. Die Ergebnisse werden überraschen!

Free

Besuch der Ausstellung des Landesmuseum Württemberg „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“

Landesmuseum Württemberg

Im Rahmen der Großen Landesausstellung „500 Jahre Bauernkrieg“ präsentiert das Landesmuseum Württemberg die Erlebnisausstellung „PROTEST! Von der Wut zur Bewegung“, welche die Besucherinnen und Besucher in vergangene und aktuelle, globale und regionale Protestbewegungen eintauchen lässt. Protest hat viele Gesichter und ist pluraler und aktueller denn je. Dabei liegen allen Protestbewegungen ähnliche Abläufe und Dynamiken zugrunde. Doch wie kommt es zu Protesten? Was macht Menschen wütend? Und was bewegt sie, für Freiheit und Gerechtigkeit auf die Straße zu gehen? Dies sind nur einige der Fragen, die in der Präsentation aufgegriffen werden. - Führung: Kuratorin Dr. Maaike van Rijn, Landesmuseum Württemberg

Euro14