Warum haben die „Bundesländer“ so viel Einfluss in unserem Staat, und woher stammt eigentlich die Bezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“? Diese und andere Fragen werden in dem mit zeitgenössischen Bildern illustrierten Vortrag aufgegriffen, der sich mit der Entstehung und Bedeutung des sogenannten Ellwanger Kreises der CDU/CSU 1947–1949 beschäftigt. Dieser Freundeskreis, zu dem namhafte Politiker wie der bayerische Ministerpräsident Hans Ehard, die württembergischen Minister Joseph Beyerle, Gebhard Müller und Wilhelm Simpfendörfer und der badische Minister Heinrich Köhler gehörten, entstand 1947 aus der Bemühung heraus, die verschiedenen Landesparteien der Union auf der Ebene der Besatzungszonen zu koordinieren und eine gemeinsame Verfassungsposition zu erarbeiten. In Konkurrenz mit den anderen Parteien, aber auch mit dem Adenauer-Flügel der CDU der britischen Zone, entstand aus diesem Kreis heraus ein erster stark föderalistisch ausgerichteter Verfassungsentwurf, der – wie gezeigt werden wird – großen Einfluss auf die Ausgestaltung des Grundgesetzes hatte.
Dr. Michael Hoffmann unterrichtet Geschichte und Latein am Peutinger-Gymnasium Ellwangen und ist Fachleiter für Geschichte am Seminar für Aus- und Fortbildung der Lehrkräfte Stuttgart.
Vortrag in Kooperation mit der Adenauer-Stiftung e.V., Politisches Bildungsforum Baden-Württemberg.