Mit dem politischen und gesellschaftlichen Umbruch von 1848/49 vollzog sich auch ein spürbarer Wandel in der Aufmerksamkeit, die dem Denkmalschutz in der Öffentlichkeit zukam. Landes- und ortsgeschichtliche Themen rückten angesichts der Ereignisse der Zeit in den Hintergrund. Die Geschichtsvereine verloren an Mitgliedern; auch der Württembergische Altertumsverein bildete keine Ausnahme. Mehr und mehr reifte die Erkenntnis, dass eine flächendeckende fachmännische Denkmalpflege durch das freiwillige Engagement der Vereinsmitglieder nicht zu bewältigen war. Vom Gesamtverein der deutschen Geschichts- und Altertumsvereine ging der Anstoß aus, staatliche Konservatoren zur Überwachung und Inventarisierung der Denkmäler einzusetzen. Nach langer interner Diskussionen unterstützte der Württembergische Altertumsverein schließlich die Bemühungen zur Einrichtung einer staatlichen Denkmalpflege. Im März 1858 wurde Konrad Dieter Haßler, Vorstand des Vereins für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben, zum ersten württembergischen Konservator berufen.
Mit der Einrichtung der staatlichen Stelle war der Württembergische Altertumsverein derjenigen Aufgabe, die ein wesentliches Motiv seiner Gründung gewesen war, enthoben. Auch in anderer Hinsicht bedeuteten die 1860er und 70er Jahre einen Umbruch für den Verein. 1862 genehmigte König Wilhelm I. die Einrichtung einer Sammlung vaterländischer Kunst- und Alterthumsdenkmale, die mit einem jährlichen Ankaufsetat von 6.000 bis 8.000 Gulden ausgestattet war. Der Württembergische Altertumsverein war sich bewusst, dass es nicht sinnvoll war, auf Dauer zwei ähnlich ausgerichtete Sammlungen zu pflegen, zumal er mit der aus staatlichen Mitteln finanzierten Einrichtung nicht konkurrieren konnte. 1872 übergab der Verein – zunächst unter Eigentumsvorbehalt – seine Kunst- und Altertümer der staatlichen Sammlung; 1886 gingen die Objekte vollständig in staatliches Eigentum über. Die wertvollen historischen Chroniken aus der Vereinssammlung wurden der Königlichen Öffentlichen Bibliothek überlassen (heute Württembergische Landesbibliothek).
Für den Verein bedeutete die Entwicklung eine Zäsur: Nachdem die ursprünglichen Vereinszwecke entfallen waren, musste er sich, um weiterhin Bestand zu haben, eine neue Ausrichtung geben. Zukünftig wollte er alle seine Kräfte Erforschungen und Veröffentlichungen zuwenden. Ab 1878 gab er, zusammen mit dem Verein für Kunst und Altertum in Ulm und Oberschwaben und dem Statistisch-Topographischen Bureau, die „Württembergischen Vierteljahrshefte für Landesgeschichte“ heraus. Als Im November 1891 die Württembergische Kommission für Landesgeschichte gegründet wurde, verband sich der Verein mit der Kommission zur gemeinsamen Herausgabe der nun als „Württembergische Jahreshefte Neue Folge“ firmierenden Zeitschrift. Darüber hinaus erschienen zahlreiche Monographien.
Im Dezember 1878 begannen die „Winterabendversammlungen“ des Vereins, die während des Winterhalbjahres regelmäßig Vorträge boten und für das Vereinsleben eine immer größere Bedeutung gewannen. Ab 1888 erweiterten ganztägige Jahresausflüge, die zu bedeutsamen Stätten des Landes wie Klöster und Burgen führten, das Programm.
Mit Vorträgen, Ausflügen und historischen Publikationen wandelte sich der Verein vom Altertumsverein zum Geschichtsverein, was konsequenterweise eine Namensänderung zur Folge hatte. Im Oktober 1899 wurde der neue Vereinsname „Württembergischer Geschichts- und Altertumsverein“ verabschiedet, zusammen mit einer neuen Satzung. Als Aufgabe des Vereins wurde nun die Pflege der heimischen Geschichts- und Altertumskunde bestimmt. Mit der geänderten Ausrichtung und den verstärkten Aktivitäten gewann der Verein wieder an Attraktivität und konnte einen Anstieg der Mitgliederzahlen verzeichnen.
Die bewegenden Jahre ab 1914 hinterließen auch beim Württembergischen Geschichts- und Altertumsverein ihre Spuren. Während der Inflation ging das Vereinsvermögen fast vollständig verloren. Kriegs- und Nachkriegsjahre führten zu deinem deutlichen Rückgang der Mitgliederzahlen. Auch wenn sie in den 1920er Jahre wieder anstiegen, erreichten sie nicht mehr das Niveau der Vorkriegsjahre. War während der Kriegsjahre die Zahl der Vorträge reduziert worden, wurden sie nach Kriegsende wieder in der bisherigen Form aufgenommen. Sie umfassten vorrangig Themen der Landesgeschichte und berücksichtigten dabei alle historischen Epochen; neben Herrschaftsgeschichte gehörten auch Beiträge zur Archäologie und Kunstgeschichte zum Angebot.